Von der Idee zum Bild – mein kreativer Prozess

Jedes Bild beginnt mit einem Impuls. Manchmal ist es ein Satz aus einem Gespräch, manchmal eine Bewegung, die ich zufällig beobachte. Ein Geruch, ein Gefühl, ein Lied im Radio. Als Künstlerin habe ich gelernt, diesen Impulsen Raum zu geben. Dich interessiert, wie das im Detail funktioniert?

Der Anfang: Oft entstehen erste Skizzen in meinem Notizbuch – grobe Formen, Farbideen, manchmal nur ein Wort, ein Satz, ein Lied im Radio. Beobachtungen, Emotionen und Momente im Alltag. Manche dieser Notizen bleiben lange liegen und beginnen erst Wochen oder Monate später zu wirken. Andere drängen sofort auf die Leinwand, als könnten sie nicht warten.

Die Umsetzung: Auf der Leinwand arbeite ich dann in Schichten. Die ersten sind oft frei und experimentell, voller Zufall und Energie. Ich lasse Farben ineinanderlaufen, setze Kontraste, übermale wieder, bis eine Richtung sichtbar wird. Später folgen gezielte Entscheidungen zu Linien, Farbharmonien und Komposition. Dieser Teil ist manchmal wie ein Dialog mit dem Bild – ich gebe etwas hinein und warte, welche Antwort es mir gibt.

Das Innehalten: Zwischen den Arbeitsschritten betrachte ich das Bild aus der Distanz. Diese Pausen sind entscheidend, um zu erkennen, wohin es gehen will. Oft sehe ich in diesen Momenten etwas, das mir im Tun verborgen geblieben ist – ein unerwarteter Rhythmus, eine Linie, die alles verbindet, oder eine Farbe, die plötzlich eine neue Stimmung schafft.

Der Abschluss: Ein Bild ist fertig, wenn es die Geschichte erzählt, die ich in ihm gesehen habe – und manchmal auch eine, die mich selbst überrascht. Es gibt Werke, bei denen ich spüre: Mehr würde zerstören, weniger würde fehlen. Dann trete ich zurück – und lasse das Bild sprechen.

Mein kreativer Prozess ist also ein Wechselspiel zwischen Intuition und Handwerk – zwischen Loslassen und präziser Entscheidung. Jedes Werk ist ein Unikat mit eigener Geschichte, und manchmal erzählt es mehr oder einfach anderes, als ich geplant hatte.

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